Reisighaufen - mit Schnittgut Unterschlupf schaffen

 

Aufräumzeit im Garten. Pflanzenreste müssen von den Beeten geräumt, Bäume und Sträucher geschnitten werden und das fallende Laub wird zusammengerecht. Endlich genügend Material, um den Garten um ein belebendes Element zu bereichern.

"Ein Reisig- oder Laubhaufen ist unverzichtbarer Bestandteil eines lebendigen Garten," so wirbt Markus Fuhrmann NABU (Naturschutzbund Deutschland) für das kostenlose Lebensraumelement. Für den Winter bietet sich so ein Haufen als Quartier für den Igel an, der hier gut geschützt die kalte Jahreszeit überstehen kann. Aber nicht nur der stachelige Winterschläfer, auch eine Vielzahl von Kleinlebewesen, vom Tausendfüßler bis zum Laufkäfer, nutzt den Schutz eines Reisig- und Laubhaufens.

Kinder beim Aufschichten eines Reisghaufens

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kai (8 Jahre) und Lennart (9 Jahre) schichten einen Reisighaufen auf.

(Foto: asa, NABU)


 

Im Frühjahr kann der Haufen dann zu einem belebten "Mehrfamilienhaus" werden. Zaunkönig und Rotkehlchen, Erdkröte, Spitzmaus, Blindschleiche und ein Millionenheer an Insekten und Spinnen finden hier ideale Brut- und Lebensbedingungen. Und nicht wenige dieser Tiere sind nützliche Helfer für den Gärtner. "Der Igel frißt die Schnecken und die Spitzmaus die Insekten - in einem lebendigen Garten gibt es viele kostenlose Helfer beim Pflanzenschutz. Deshalb ist so ein Reisighaufen immer auch ein Segen für die strapazierte Gärtnerbörse," verweist Markus Fuhrmann auf die Zusammenhänge bei der biologischen „Schädlingsbekämpfung". Andererseits sieht er im Reisighaufen auch ein gutes Beispiel für die Recycling-Mechanismen der Natur, denn im Laufe der Zeit wird aus Ästchen und Blättern wieder kostbarer, fruchtbarer Humus.

 

Überhaupt sieht er im Garten die große Chance, Natur erleben und begreifen zu lernen. Dazu können wenige Strukturelemente und Maßnahmen wichtige Beiträge liefern: „Ein kleiner Gartenteich, heimische Sträucher und Bäume, eine Blumenwiese und der Verzicht auf Chemie - und schon hat man sich ein Stück lebendige Natur vor die eigene Haustür geholt."

 

asa, NABU